Supply Chain Attacks – Die Lieferkette schlägt zurück

ein Artikel von Verena Eichinger, Amelie Kassner und Elisa Zeller

Nach SolarWinds schafft es eine neue Schlagzeile aus der IT-Welt in den Massenmedien ihre Kreise zu ziehen. Über 500 Supermärkte in Schweden mussten wegen eines Cyberangriffs schließen. Wie bereits bei SolarWinds handelt es sich auch hier um eine Supply Chain Attack (SCA). Mittlerweile fällt dieser Begriff immer häufiger und er schafft es nicht nur allgemein für Aufmerksamkeit zu sorgen, sondern führt auch zu großer Besorgnis in IT-Kreisen. [12]

Wir alle, die wir diesen Artikel lesen, sitzen gerade vor einem technischen Gerät, das ein komplexes Zusammenspiel aus Hardware und Software darstellt. Diese Komplexität können wir in der heutigen Zeit nicht mehr vollständig durchdringen, oder wissen Sie, woher die einzelnen Komponenten stammen und wer zu diesen Zugang hatte? Ist jegliche Software auf dem neuesten Stand und sind genutzte Bibliotheken auch wirklich vertrauenswürdig? Kann man sich sicher sein, dass in das letzte Softwareupdate keine Malware eingeschleust wurde? Das alles sind Fragen, die sich stellen, wenn man sich mit SCAs befasst und beginnt, die Tiefe der dahinterstehenden Problematik zu begreifen. Zwar waren bisher stets Firmen das Ziel der Angriffe, doch wie es der kürzliche Vorfall bei der Supermarktkette Coop in Schweden zeigt, sind deren Auswirkungen auch beim Endnutzer angekommen. An dieser Stelle lohnt es sich für jedermann, die Thematik genauer zu betrachten. Dazu wird im ersten Abschnitt dieses Artikels das zugrundeliegende Prinzip der SCAs erläutert und geklärt, womit wir es genau zu tun haben. Anschließend werden die genannten Beispiele SolarWinds und der Angriff auf Kaseya, zu dessen Opfern auch die Supermarktkette Coop gehört, betrachtet. Diese beiden Angriffe sind Musterbeispiele für die Gefahr und den Wirkungsgrad der SCAs. Zuletzt soll es darum gehen, was gegen die Bedrohung durch SCAs unternommen werden kann.

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